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Gedächtnis, Enkodierung und Sprache

Gedächtnis, Enkodierung und Sprache

Ein wichtiges Werkzeug für Übersetzungen ist mein Laptop, den ich hege und pflege.

Als Übersetzerin muss ich schnell zwischen Englisch und Deutsch wechseln und rasch auf passende Begriffe und Formulierungen zugreifen können.

Meine Finger tippen flott auf den Tasten meines Laptops und das ist ein schönes Gefühl.

Aber ich liebe es auch, mit der Hand zu schreiben.

Ich mag es, wenn meine Hand über fein strukturiertes Papier wandert oder mein Bleistift beim Füllen der leeren Zeilen leise kratzt.

Ganze Notizbücher fülle ich von vorne bis hinten mit Gedanken, Ideen, Rezepten, Plänen, Skizzen und allen möglichen Dingen.

War das immer so? Nein!

Macht es wissenschaftlich gesehen Sinn? Ja!

Schlafmangel ist ein Gedächtniskiller!

Meine Tochter hat in ihren ersten vier Lebensjahren keine einzige Nacht durchgeschlafen.

Also schlief ich diese vier Jahre auch keine Nacht durch.

Aber während mein Baby tagsüber wunderbar schlafen konnte, schaffte ich es leider tagsüber nicht.

Zum einen war ich selbständig und versuchte tagsüber die Zeit während meine Tochter schlief für meine Arbeit zu nützen, und zum anderen konnte ich einfach tagsüber nicht schlafen.

Dieser Schlafmangel hat meinem Gedächtnis damals extrem zugesetzt.

Plötzlich hatte ich mir bis dahin unbekannte Probleme:

Mein Kurzzeitgedächtnis setzte aus und ich konnte mich an Dinge nicht mehr erinnern.

Das war ein Schock – ich hatte mich immer auf mein gutes Gedächtnis verlassen.

Plötzlich konnte ich nicht mehr davon ausgehen, wichtige Informationen sofort griffbereit zu haben.

Und für meinen Beruf am schlimmsten. Mir fehlten die Worte!

Ich wusste, dass ich mir selbst helfen musste, mein Gedächtnis zu stärken.

Also begann ich, mir alles was mir wichtig erschien aufzuschreiben.

Ein einfaches Notizbuch wurde zu meiner persönlichen externen Festplatte.

Durch das händische Aufschreiben schaffte ich es, mein Gehirn gezielt zu trainieren.

Dabei wusste ich noch nichts von der wissenschaftlichen Basis dieser Methode.

Ich wusste nur: Für mich funktioniert das…

Enkodierung, Gedächtnis, Sprache

Die Autoren David G. Myers und  Janie Wilson schreiben in ihrem LEHRBUCH PSYCHOLOGIE folgendes über die Entstehung von Gedächtnis:

Das Phänomen Gedächtnis

Gedächtnis ist die Fähigkeit, erlerntes durch die Speicherung und den Abruf von Informationen dauerhaft zu behalten. Blitzlichterinnerungen unterscheiden sich von anderen Erinnerungen durch ihre erstaunliche Klarheit.

Das klassische Drei-Stufen-Modell des Gedächtnisses von Atkinson und Shiffrin geht davon aus, dass wir

      1. flüchtige Eindrücke im sensorischen Gedächtnis aufzeichnen, von denen manche
      2. im Kurzzeitgedächtnis sozusagen auf unserem geistigen Bildschirm verarbeitet werden. Ein winziger Teil davon wird dann
      3. für die Abspeicherung im Langzeitgedächtnis und für den möglichen späteren Abruf enkodiert.

Vorteile, sich Dinge mit einem Stift auf Papier aufzuschreiben:

  • Die eigenen Worte und die eigene Handschrift sind effektive Gedächtnisstützen.
  • Dieser Prozess der (bewussten oder unbewussten) Einspeicherung mentaler Inhalte wird in der Gedächtnisforschung als Enkodierung bezeichnet.
  • Das Schreiben mit der Hand schafft räumliche Beziehungen zwischen den aufgezeichneten Informationen und aktiviert Teile des Gehirns, die für Denken und Erinnern zuständig sind.
  • Die Bewegung von Hand und Schreibgerät hilft, Informationen zu kodieren und langfristig abrufbar zu machen.
  • So werden Informationen gespeichert und verwaltet.
  • Das ermöglicht ein besseres Abrufen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses.

 

Aber wie werden Informationen überhaupt in unseren Gehirnen enkodiert?

Neben den mit der Hand geschriebenen Informationen merkt sich das Gehirn Schriftbilder und Schreibbewegungen.

Das fehlt bei getippten Notizen, dabeim Tippen von Wörtern immer die gleichen Bewegungen ablaufen.

Der Begriff “Erinnern” besteht eigentlich aus 3 Teilen:  Enkodieren  ⇾   Speichern ⇾   Abrufen

Was bringen mir persönlich meine handschriftlichen Notizen?

  • Mein Gedächtnis hat sich durch das Schreiben damals schlagartig verbessert.
  • Ich schreibe auf Deutsch und Englisch und skizziere Flow Charts uns Mindmaps um meinem Gehirn wichtige Informationen auf unterschiedliche Weise zu präsentieren.
  • Für mich geht es darum, in meinem Kopf Ordnung zu machen und um ein bewusstes Wahrnehmen von Gedanken.
  • Ich befülle sie meist innerhalb weniger Monate, sie dienen als kurzfristiges Ventil.
  • So habe ich einen Ort, wo ich meine Gedanken notieren kann.
  • Das hilft mir den Lärm vieler gleichzeitig aktiver Gedanken in meinem Kopf zu reduzieren und lässt mich besser arbeiten.

Sind die Gedanken einmal heraußen, kann ich mich mit ihnen beschäftigen und danach ist es für mich in Ordnung, mich von ihnen zu trennen.

Notizen schreiben ist für mich kein sentimentaler Prozess.

Ich habe keine Geduld (und kein Bedürfnis nach) für mich aufwändig gestaltete, kunstvolle “Bullet Journals” zu schaffen, obwohl ich so etwas sehr hübsch finde.

Worauf ich allerdings schon Wert lege, ist schönes Papier und dass mich das Heft optisch anspricht.

Es können große oder kleine Notizbücher sein, aber ein hübsches Cover und gutes Papier muss sein.

Also, was tun bei Gedächtnisproblemen? Schreiben Sie mehr mit der Hand.

Schreiben Sie auch händisch Notizen?

Oder sind Sie ausschließlich digital unterwegs?

Was sind für Sie die Vorteile oder Nachteile des jeweiligen Stils?

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